Bad Griesbach, 21. April 2023 - Die Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie e. V. (AFGiB) in Bayern tagte mit 65 Mitgliedern in der KWA Klinik Stift Rottal. Zweck der1997 in Würzburg gegründeten Arbeitsgemeinschaft ist die Förderung und Koordination von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Geriatrie in Bayern. Unter den mittlerweile 200 Mitgliedern sind Haus- und Klinikärzte, ärztliche Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter des Medizinisches Dienstes der Krankenkassen und nahezu alle Chefärzte stationärer geriatrischer Einrichtungen in ganz Bayern.
In einem ganztägigen Termin wurde durch den 1. Vorsitzenden, Chefarzt Dr. med. Jens Trögner vom Klinikum Amberg, neben der Verbesserung der Qualität der geriatrischen Versorgungsstruktur in Bayern unter anderem die künftige Finanzierung im Bereich der Geriatrie, der Fachkräftemangel sowie die geplante Gesundheitsreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach thematisiert. Diese Themen stellen viele medizinische Einrichtungen in Bayern vor große Schwierigkeiten oder zwingen diese sogar zur Schließung, wie das Beispiel einer Klinkschließung in München aufgrund von Personalmangel belegt.
Intensiv diskutiert wurde die geplante Gesundheitsreform von Gesundheitsminster Lauterbach, die die Mitglieder der AFGiB e.V. sehr kritisch sehen. Vorschläge zur Anpassung der Reform sollen nun im Rahmen eines Runden Tisches gemeinsam mit Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege, besprochen werden. Ein erstes Treffen hierzu hat bereits stattgefunden.
Dipl.-Psych. Thomas Tümena, Leitung der GiB-DAT, ging auf anonymisierte Ergebnisse über die Behandlungsfälle geriatrischer Patienten eing. Die Geriatrie in Bayern-Datenbank, kurz GiB-DAT, ist eine der größten Datenbanken Europas und bildet das Benchmarking Tool der AFGiB e.V. Sämtliche Kliniken liefern hier quartalsweise Daten und erhalten im Gegenzug eine Auswertung ihrer eigenen Daten (klinikinterne Analyse) und eine Auswertung des Gesamtdatenbestands (bayernweite Analyse). Mit der Kombination beider Auswertungen kann jedes Haus seine Daten bewerten und sehen, wie hoch seine therapeutische und wirtschaftliche Effizienz im Vergleich zum bayernweiten Durschnitt ist.